Das Ehrenmal

Ehrenmal

Als grösste Leistung des Schiffervereins "Germania" ist ganz ohne Zweifel die Errichtung des Schifferdenkmals in der 1. Südwieke in Westrhauderfehn anzusehen.
In Deutschland ist es das Erste seiner Art und noch heute einzigartig in seiner schlichten Würde.


Unter der Überschrift "Ein Ehrenmal der Treue und des Dankes" berichtete der "General-Anzeiger" am 3. September 1934 über die Einweihung am "Sedan-Tag":
"In Westrhauderfehn ist gestern Nachmittag an der ersten Südwieke ein Erinnerungsmal für die verschollenen und in fernen Hafenorten beerdigten Seeleute der Gemeinden West- und Ostrhauderfehn, Rhaudermoor und Holtermoor-fehn enthüllt worden. Im Schifferverein " Germania" ist der Gedanke geboren, dieses Ehrenmal errichten zu lassen, und unermüdlich ist die Anregung dann verfolgt und trotz mancher Wiederstände in die Tat umgesetzt worden. Es hat seinen Platz nördlich des Einganges zum neuen Friedhof gefunden, wo eine etwa 10 mal 12 Meter grosse Fläche eingefriedigt ist, in deren Mitte das schmucke Denkmal steht. Das Denkmal ist errichtet nach einem Entwurf unseres Mitbürgers Justus Pfeiffer und unter dessen Leitung auch ausgeführt worden. Es stellt dem jungen befähigten Handwerker, seinem Können und seinem Geschmack das beste Zeugnis aus. Das Denkmal ist ein gesetzter Klinkerbau, der kunstgerecht gemauert wurde. An allen vier Seiten befinden sich getäfelte Holzflächen, in denen Bildhauer Muchall mit Meisterhand die Namen der Toten und Verschollenen eingeschnitzt hat. Besonders erwähnt seien auch die wundervollen beiden Holzreliefs, die zwei Schiffe in Seenot darstellen. Das Denkmal wird nach oben hin abgeschlossen von einem Bordgeländer, an dem einige Rettungsringe angebracht sind, mit der Aufschrift "Schifferverein Germania".
Das schöne Denkmal ist für unsere Gemeinden ein Schmuck besonderer Art, ein Erinnerungsmal für die Opfer des Seemannsberufes. Es ehrt aber nicht nur die Opfer, deren Namen auf dem Denkmal eingetragen stehen, sondern in gleicher Weise auch die Opfer aus früherer Zeit, wie auch die Gründer und Pioniere der Fehngemeinden, die unsere Gegend kultivieren und dann den gewonnen Torf mit eigenen Schiffen zu den Inseln, zu den Orten an den Küsten oder an den Flüssen und sonstige Wasserläufen brachten. Das Denkmal ehrt auch die Männer, die den Gedanken zur Errichtung gefasst und dann mit Energie zur Wirklichkeit geführt haben. Es ehrt auch alle , die mit finanzieller Hilfe und mit Rat und Tat die Errichtung unterstützt und ermöglicht haben. Das Denkmal ehrt unsere ganze Fehnbevölkerung, die durch die Errichtung ein treues Bekenntnis zu den ersten Bewohnern unserer Gemeinden abgelegt hat, die mit ihrer Hände Arbeit und mit ihrem Unternehmensgeist erst die Grundlagen zu den Siedlungen geschaffen haben. So ist das neue Denkmal eine längst schuldige Dankestat an unsere Vergangenheit und ihre wertvollen Menschen. Möge es noch lange davon zeugen und die Jahrhunderte überdauern."



Frühjahr 2009:

Von den großzügigen Spenden aus dem Jahr 2008 war noch eine Summe übrig geblieben, so dass es möglich war eine Hinweistafel für die Bevölkerung und ganz besonders für Touristen aufzustellen, als Erinnerung an die große maritime Vergangenheit unseres Schiffervereins und der Gemeinde Rhauderfehn.